Datenschutz und Sicherheit

Angesichts großer Datenmengen, die jeder von uns tagtäglich hinterlässt, ist es immer wichtiger, die Kontrolle über die eigenen Daten zu wahren. Wie Sie den Überblick behalten, erfahren Sie im folgenden Modul.

Sie planen einen 90-minütigen Workshop zum Thema „Datenschutz und -sicherheit“? Wenn Sie weiterscrollen, finden Sie dazu passende Anregungen.

Konkrete Ideen und Aufgabenbeispiele für Ihre Workshopteilnehmer erhalten Sie hier.

Den Moderationsleitfaden für diese 90-minütige Version erhalten Sie hier.

Hier finden Sie die weiteren Workshops zum Thema: 45 min, 25 min und Einfache Sprache.

Was ist Datenschutz?

Adresse, Geburtsdatum, Kontodaten – sobald Sie sich im Internet bewegen, werden Informationen über Sie gespeichert. Doch was passiert, wenn diese Daten an andere weitergegeben werden? Wie können Sie sich schützen?

„Datenschutz“ meint nicht den Schutz der Daten selbst. Stattdessen möchte der Gesetzgeber die Menschen schützen, deren Daten erhoben, gespeichert und verwendet werden. Deshalb gibt es verschiedene Gesetze, die den Datenschutz regeln. Sie verhindern, dass Menschen die Kontrolle über ihre Daten verlieren. Laut Gesetz soll jeder selbst über seine Daten entscheiden. Dies wird auch „informationelle Selbstbestimmung“ genannt.

Privatsphäre-Einstellungen

Soziale Netzwerke sammeln Daten – viele dieser Daten geben wir selbst preis. Doch das muss nicht sein. Als Nutzer kann man oftmals Privatsphäre-Einstellungen vornehmen, die die eigenen Daten schützen. Auch bei WhatsApp gibt es solche Optionen. Dort können Sie festlegen, welche Personen Informationen wie Profilbild, Status oder Lesebestätigungen einsehen können und welche nicht.

Wie das geht, erfahren Sie hier.

Der gläserne Mensch

Nicht immer ist auf den ersten Blick deutlich, welche Daten eine Person im Internet hinterlässt. Doch häufig geben wir auch sehr persönliche Daten preis, obwohl uns das gar nicht so bewusst ist. Zum Beispiel, wenn wir im Internet nach unseren Krankheitssymptomen suchen.
Weitere Beispiele hierfür finden Sie in unserem Inkognito-Magazin.

Haben Sie sich schon einmal selbst im Internet gesucht? Welche Informationen kann man über Sie finden?

Taschenlampe und Kontakte?

Anna-Lena nutzt in ihrer Freizeit verschiedene Apps auf ihrem Smartphone. Gerade abends auf dem Heimweg nutzt sie eine Taschenlampen-App. Durch das Licht fühlt sie sich alleine sicherer. Eine Taschenlampen-App braucht auch keine Daten wie z. B. den Standort oder die Kontakte.

Überlegen Sie, bevor Sie weiterscrollen. Stimmt das?

Werbung und Werbeanrufe

Beim Surfen stößt Anna-Lena auf ein sehr interessantes Gewinnspiel aus einer vertrauenswürdigen Quelle. Ein paar Daten wie die Adresse und die Telefonnummer reichen zur Teilnahme aus. Bereits ein paar Tage später klingelt das Telefon. Anna-Lena werden neue Smartphones und Handyverträge angeboten.

Überlegen Sie, bevor Sie weiterscrollen. Können Sie sich eine solche Situation vorstellen?

Viren, Malware und Spam

In ihrer Freizeit beschäftigt sich Anna-Lena mit Social Media – vor allem mit neuen Trends wie z. B. Dating-Apps. Sie stößt auf eine neue interessante App. Nach dem Download taucht auf einmal eine Unmenge an Werbung auf ihrem Handy auf. Neben Kleidung und Handyverträgen ist auch ein Fenster mit der Warnung vor einem Virus erschienen. Dort wird nach einigen Angaben zu ihrem Gerät und ihrer Person gefragt. Nur dann könne der Virus entfernen werden.

Überlegen Sie, bevor Sie weiterscrollen: Ist das möglich? Was könnte die Ursache für die vielen Meldungen sein?

Digitale Überwachung

Im Internet geben wir – absichtlich und unabsichtlich – private Daten preis. Doch auch im Beruf oder in der Freizeit werden Daten über uns gesammelt. Sicherheitskameras an vielen öffentlichen Orten (z. B. Bahnhöfen) sind weit verbreitet. Immer mehr Orte werden aus Gründen der Sicherheit videoüberwacht. Auch Drohnen kommen dabei zum Einsatz und überwachen z. B. Demonstrationen oder Tatorte aus der Luft.

Auch deshalb werden Sicherheitsmaßnahmen wie diese in der Öffentlichkeit diskutiert: Wann fühlen wir uns wirklich sicher? Wann verletzt man Sie in Ihrer Privatsphäre oder fühlen Sie sich beobachtet?

Sichere Geräte

Datenschutz beginnt bei dem Gerät, das genutzt wird. Halten Sie die Software Ihres Smartphones, PCs oder Tablets stets auf dem neuesten Stand. Einen unberechtigten Zugriff können Sie durch PINs, Passwörter oder Fingerabdruck- bzw. Gesichtsscanner verhindern. Auch Antivirenprogramme auf mobilen Endgeräten bieten Schutz.

Sind Ihre Geräte alle sicher? Auf sicher-digital.de zeigen wir Ihnen, wie Sie die Sicherheitseinstellungen von Smartphone, Router und co optimieren können.

Sichere Passwörter

Nahezu alle Internetdienste werden mit einem Passwort vor unrechtmäßigem Zugriff geschützt. Deshalb ist es wichtig, ein Passwort zu wählen, das die Daten zuverlässig schützt. Im Video wird Ihnen anschaulich erklärt, wie ein sicheres Passwort aufgebaut ist und warum „1234“ nicht Ihr Passwort sein sollte.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Sichere Netzwerke

Unterwegs noch schnell die Mails checken? Öffentliche Netzwerke sind eine praktische Lösung, eine schnelle Internetverbindung aufzubauen. Einige Dinge sollten Sie dabei jedoch beachten.

Informieren Sie sich auf der nächsten Seite!

Vorsicht bei offenen Netzwerken
Offene Netzwerke in Cafés oder an Bahnhöfen sind schnell und bequem, können aber unsicher sein. Über eine ungesicherte Verbindung können persönliche Daten ausgelesen werden. E-Mails oder Dienste, für die Sie sich anmelden müssen, können so nicht mehr sicher genutzt werden.

Keine automatischen Verbindungen
Unterbinden Sie die automatische Verbindung, wenn Sie unterwegs sind. Hacker können WLAN-Netze so verändern, dass sich mobile Geräte auch ohne Ihre Zustimmung mit ihnen verbinden. Die Hacker können dann z. B. Ihre Nachrichten auslesen.

Sichere Verbindungen
Nutzen Sie öffentlich nur Webseiten, die die Kommunikation mit SSL-Verbindungen verschlüsseln. Sie erkennen diese an der Bezeichnung „https“ vor dem eigentlichen Link. Solche Verbindungen verhindern, dass z. B. Anmeldedaten ausgespäht werden können.

Deaktivieren der Dateifreigabe
Bei Windows und Mac OS gibt es die Möglichkeit, Computer in einem Netzwerk miteinander zu verbinden. So können Dateien zwischen ihnen ausgetauscht werden. Das nennt man auch  „Dateifreigabe“. In einem öffentlichen Netzwerk kann das aber dazu führen, dass sich Fremde Zugriff auf persönliche Daten verschaffen. Deaktivieren Sie die Dateifreigabe in Ihren Geräteeinstellungen, sobald Sie öffentlich surfen.

Datenschutz Aktuell

Der Datenschutz wird in einer zunehmend automatisierten und vernetzten Welt immer wichtiger. Als Nutzer möchte man immer die Kontrolle über seine Daten haben.
So war Datenschutz auch das zentrale Thema bei der Entwicklung der Corona-Warn-App von SAP und der Telekom im Juni 2020: Wie gestaltet man eine App, die weiß, mit welchen Personen man Kontakt hatte, ohne auf den Standort des Gerätes zuzugreifen?
Letztendlich wurde eine Lösungen mithilfe der Bluetooth Low Energy Technology gefunden, bei der keine Standortdaten gesammelt werden. Zudem wurde der Quellcode der App veröffentlicht und kann jederzeit eigesehen werden.
Diese und noch viele weitere Maßnahmen sorgen für ein außerordentlich hohes Datenschutzniveau der Applikation.

Weitere Informationen über die Corona-Warn-App finden Sie hier.

Schützen Sie Ihre Daten!

Behalten Sie die Kontrolle und werden Sie aktiv! Sie haben viele Möglichkeiten in diesem Modul kennengelernt. Datenschutz ist Ihr gutes Recht – nutzen Sie es!