Digitale Zivil-Courage

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Moderationsleitfäden in Einfacher Sprache: Warum ist das wichtig?

Digitale Zivil-Courage

Zivil-Courage im Internet ist sehr wichtig.

Wir sprechen heute hierüber:

Was ist Zivil-Courage im Internet?

Warum ist Hass im Internet ein Problem?

Wie können wir uns gegen Hass wehren?

Was kann jeder von uns tun?

Nicht alles im Internet
gutfinden

Stellt Euch vor:
Eine Freundin wird im Internet geärgert,
weil sie ein Kopf-Tuch trägt.

Doch dann gibt es Menschen,
die zu deiner Freundin stehen.
Und das auch im Internet schreiben.
Sie schreiben, es nicht in Ordnung
wenn jemand geärgert wird.
Nur weil sie ein Kopf-Tuch trägt.

Das ist ein Beispiel für Zivil-Courage im Internet.
Zivil-Courage ist mehr als nur helfen.
Es geht auch darum,
dass wir gut zusammen-leben können.
Und dass sich jeder dafür stark macht.

Der Hass im Internet wird mehr

Hass im Internet ist ein großes Problem.
Viele Menschen haben das schon erlebt.

Durch Hass gehen Meinungen immer weiter auseinander.
Menschen werden immer wütender.
Und sie denken schlecht über andere.
Sie denken auch: Bist du mein Feind oder mein Freund?

Manchmal schreiben andere auch Hass,
damit jemand Angst bekommt und sich zurück-zieht.
Und dann seine Meinung nicht mehr sagt
oder schreibt.

Ist das erlaubt?

Ist das erlaubt?

Du machst heimlich ein Foto von einem Freund.
Und zeigst es in den sozialen Medien.

Das ist nicht erlaubt!

Jeder darf sagen,
was mit Fotos von ihm passieren soll.
Das ist ein Gesetz.

Deshalb darf man nur Fotos verschicken,
wenn der andere Ja gesagt hat.

Ist das erlaubt?

Ich teile im Internet ein Bild
mit einem Haken-Kreuz.
Das soll nur ein Witz sein.

Das ist nicht erlaubt!

Das Haken-Kreuz war ein wichtiges Zeichen
im zweiten Welt-Krieg.
Ein Zeichen für eine Gruppe,
die viele Menschen getötet hat.

In Deutschland ist das Haken-Kreuz heute verboten.
Man darf es nicht benutzen.
Auch nicht im Internet.
Auch nicht als Witz.
Das steht in einem Gesetz.

Ist das erlaubt?

Tom schreibt im Internet:

„Macht die Boote von Flüchtlingen kaputt!
Sie sollen nicht nach Deutschland kommen.
Sie wollen nur unser Geld.“

Das ist nicht erlaubt!

In Deutschland ist es verboten,
Menschen zu sagen,
dass sie andere verletzen oder töten sollen.
Und es ist auch verboten,
die Würde anderer Menschen anzugreifen.
Und Lügen über sie zu erzählen.

Das steht in vielen Gesetzen.

Wenige Menschen trauen sich

Manchmal haben Menschen Angst,
ihre Meinung im Internet zu sagen.
Auch wenn sie gar nicht einverstanden sind.
So ist das auch bei Hass im Internet.
Menschen haben Angst,
dass sie selbst Ärger bekommen.

Sie haben Angst,
dass plötzlich alle schlecht über sie selbst schreiben.
Oder dass sie in der normalen Welt Ärger bekommen.
Und jemand ihre Adresse bekommt und vor der Tür steht.

Vielleicht ist es doch besser,
nichts gegen Hass im Internet zu tun?

Trau Dich, etwas zu tun

Nichts tun, bedeutet oft:
Es sind alle einverstanden!
Aber Hass darf nicht normal werden!

Es ist wichtig,
dass man anderen hilft und zu ihnen steht.
Das Wort in schwerer Sprache dafür ist: Solidarität.

Es ist tolles Gefühl,
wenn man sich für andere einsetzt.
Dann fühlt man sich selbst stark
und nicht mehr hilflos.

Jeder kann etwas tun!

Anderen helfen und Solidarität zeigen!

Nicht mit Hass antworten,
denn sonst wird es keinen Frieden geben.

Sich gut vorbereiten und üben,
wie man sich wehren kann.

Keine Lügen verbreiten,
gefällt mir sagen oder weiterleiten.

Schlimme Dinge im Internet anzeigen.
Zum Beispiel bei der Polizei.

Fällt Dir noch etwas ein?

Digitale Zivil-Courage:
Bist Du dabei?

Jetzt sind wir am Ende angekommen.

Wir haben viel über Hass im Internet gelernt.
Und was man dagegen machen kann.

Es ist gut,
sich gegen Hass zu wehren.
Denn das Internet hat viele Vorteile.
Wir können Infos finden
und neue Menschen kennenlernen.

Das soll durch Hass nicht kaputt gemacht werden.
Dabei kannst auch Du helfen.

Trau Dich!